Co-Abhängigkeit

Was ist eine Co-Abhängigkeit?

Jeder hat sicherlich schon einmal etwas von dem Begriff Co-Abhängigkeit gehört. Aber was ist das eigentlich genau? Und in wieweit betrifft mich das Thema als Kollege bzw Kollegin?

Wichtig zu wissen ist, dass das Thema Abhängigkeit nie nur den Süchtigen allein betrifft, sondern immer auch die Menschen, die sich im Umfeld des suchtmittelabhängigen Menschen befinden und Kenntnis von der Erkrankung haben. Egal ob Angehöriger oder Kollegin/Kollege, jeder kann bewusst oder auch unbewusst in die Situation der Co-Abhängigkeit geraten.

Immer wenn du das Verhalten des suchterkrankten Menschen legitimierst, befindest du dich in der Co-Abhängigen Position und unterstützt damit das Suchtverhalten. Im Arbeitsleben zum Beispiel findest du immer wieder gute Gründe für den Kollegen/die Kollegin, die den Konsum, auch während der Arbeitszeit, rechtfertigen. Oftmals ist es so, dass der Kollege/die Kollegin dich im Vorfeld vielleicht ins Vertrauen genommen hat und du denkst, das Verhalten ist eine Art „Phase“ die wieder vorbei geht. Bedenke aber, damit verstärkst du nur das Suchtverhalten des Kollegen/der Kollegin. 

Aber: Co-Abhängigkeit ist keine eigenständige Krankheit.

Risiko bei Co-Abhängigkeit

Das Risiko bei Co-Abhängigkeit besteht darin, dass du dir selbst schadest, indem du z.B. Mehrarbeit für den suchtmittelabhängige Kollegen oder die Kollegin übernimmst. Auch machst du dich unter Umständen emotional abhängig, weil der suchterkrankte Kollege/ die suchterkrankte Kollegin dich immer wieder vermeintlich ins Vertrauen nimmt und du dich dadurch nicht mehr ihm/ihr gegenüber abgrenzen kannst. Gleichzeitig verhinderst du durch dein Verhalten, dass der Kollege oder die Kollegin die eigene Suchterkrankung akzeptiert und erkennt, dass er/sie sich in Therapie begeben muss. 

Wie kann ich mich davor schützen?

Grundsätzlich gilt, dass du auf keinen Fall das Fehlverhalten des Kollegen/der Kollegin auf der Arbeit nach Außen rechtfertigen solltest. Sprich die Dinge, die dir auffallen, gegenüber deiner Bereichsleitung an. Der/Die Vorgesetzte hat die Aufgabe, mit dem auffälligen Kolleg*in zu sprechen.

Wenn du aus der (Co-)Abhängigkeit raus möchtest, musst du das Verhalten gegenüber dem Suchtkranken ändern. So gilt es die Sucht anzuerkennen und als Krankheit zu akzeptieren. Die betroffene Person solltest du auf den riskanten Konsum und eine mögliche Entzugstherapie ansprechen. Wenn du dazu Fragen hast, dann wende dich an mich als deine BAP der DSW.

Aber auch im Netz kannst du dich über die Gefahren der Co-Abhängigkeit informieren und dir gute Tipps holen wie du mit einer suchterkrankten Person in deinem näheren Umfeld am besten umgehen kannst. Von der DHS gibt es eine hilfreiche Broschüre für alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten. 

Kontakt

Diakonin Svenja StörmerBAP Sucht & Psyche


Betriebliche Suchtprävention

Zur Kirche 2
32549 Bad Oeynhausen